Karosserie > Lenkschloss ausbohren


Leider kommt es viel zu oft vor, dass bei einer Vespa die Schlüssel fehlen, sei es man hat den Roller schon ohne Schlüssel gekauft oder man hat sie selber verloren. Dann hilft es nichts und das Schloss muss eben mehr oder weniger mit Gewalt raus.

Dann hilft es nichts und das Schloss muss eben mehr oder weniger mit Gewalt raus. Hier zeigen wir euch wie man ein Schloss am besten ausbohrt und was man beachten sollte, damit man nicht dran verzweifelt.


Lenkschloßabdeckung entfernen

Die Lenkschlossblende schützt und v.a. arrietiert das Lenkschloss. Denn mit einem Schlüssel und ohne montierte Blende, könnte man einfach das Schloss mit dem Schlüssel rausziehen. Deshalb muss als erstes die Blende runter. Dazu einfach die Blende in eine passenden Position bringen und mit einem Schlitzschraubenzieher dazwischen fahren. Dann kann man einfach die Blende bzw. deren Niete heraus hebeln. Man kann auch mit einem Hammer nachhelfen. Ist die Blende weg, kann diese nun das Schloss nicht mehr am Rausrutschen hindern, allerdings verhindert das das Schloss selber noch.


Schließzylinderstifte ausbohren

Nun kommt der Bohrer zum Einsatz, um die Schließzylinderstifte zum Fallen zu bringen. Man kann mit einem kleineren Bohrer beginnen und dann größer werden, oder aber auch direkt mit einem Größeren bohren. Mehr Kontrolle bietet die erste Variante. Wir beginnen mit einem 4,5 Bohrer wobei es egal ist ob es nun ein 4er oder 5er Bohrer wäre. Wenn man Glück hat fallen hier schon die ersten Stifte. Man sollte darauf achten die Position des Bohrlochs eher oben am Schloss anzusetzen, da die Stifte oben drin stecken. Wenn man einen größeren Bohrer (z. B. 6-8mm) im Anschluss nimmt, fallen dann hoffentlich auch die nächsten Stifte. Man merkt es wenn man an einem Stift ist, wenn der Bohrer auf einmal „beißt“, da das Schloß aus weichem Messing ist und die Stifte aus Stahl. Also hakt der Bohrer ist das eher ein gutes Zeichen. Immer wieder auch die Bohrspäne und abgebohrten Stifte und Feder raus räumen. Die Stifte sind federbelastet und werden also nach unten raus gedrückt, aber oft bleiben sie oben hängen. Mann kann auch zwischendurch immer mal wieder mit z.B. einem Schraubenzieher das Schloss vibrieren, da fallen manchmal noch Stifte. Manche schauen dann auch nur teilweise raus, hängen aber noch, aber mann kann sie teilweise mit einem feinen Schlitzschraubenzieher zum Fallen überreden. Insgesamt sind es 5 Stifte, die fallen müssen und mann muss ca. 2 cm weit in das Schloss bohren, um alle zu erwischen.

Auf dem einen Bild haben wir das alte Schloß so bearbeitet, dass man von oben die 5 Kanäle der Schließzylinderstifte sieht. Außderdem sieht man noch die Bruchstücke der Stifte und ein Teil ihrer Federn.

Leider ist es aber oft so, dass sich die Stifte extrem wehren und man dann die Bohrergröße immer weiter vergrößern muss, manchmal sogar teilweise bis fast kein Schloß mehr da ist.


Schloß rausnehmen

Sind alles Stifte tatsächlich draußen oder hat man quasi eh schon fast das ganze Schloss ausgebohrt, dann sucht man einen passenden Schlitzschraubenzieher, der gut klemmend in das Bohrloch passt. Mit dem eingeklemmten Schraubenzieher kann nun das restliche (Innen-)Schloss gegen den Uhrzeigersinn drehen. Dadruch stellt sich der Arretierungszapfen im Schloss so, dass man es mit dem klemmenden Schraubenzieher oder mit Hilfe einer kleinen Spitzzange raus ziehen kann.

Hat man das Schloss sehr weit aufgebohrt, kann es auch sein, dass der Arretierungszapfen auch schon wie die Stifte davor raus gefallen ist.


Neues Schloß einsetzen

Jetzt ist also alles raus und man kann ein neues Schloss einsetzen. Das ist ganz einfach und schnell, sofern man eben einen Schlüssel hat. Einfach die Feder vorne auf das neue Schloss und den Arretierungszapfen mit den Schlüssel nach links halten und das Schloss einführen. Der Arretierungszapfen schnappt dann an der passenden Stelle einfach ein. Jetzt noch die Lenkschlossblende mit dem Niet wieder draufschlagen und fertig.

Ein neues Lenkschloß findest du hier bei uns im Shop.